Was kann das Militär von IKEA lernen? Eine Lösung für die Logistik Digitalisierung

Was haben Militär und IKEA gemeinsam? Auch in der Verteidigung ist eine gut funktionierende Logistik das A und O, denn sie sorgt zu jedem Zeitpunkt dafür, dass jeder Soldat seine spezifische Ausrüstung und Kleidung, auch bekommt. So gewährleistet sie die stetige Einsatz- und Reaktionsfähigkeit der Streitkräfte.

Viele Unternehmen kennen – und erleben es noch heute. Umständliche Papierprozesse, auch und gerade in der Logistik. Dem norwegischen Militär ging es nicht anders. Die Bestandsaufnahme des Materials im Depot erfolgte zuvor durch einen handschriftlichen Eintrag, wobei spätere Ergänzungen mit dem unvermeidlichen Risiko von Fehlern infolge von Duplikaten behaftet waren.

“Es wurde viel Zeit darauf verwendet, den Überblick über unser eigenes Material zu behalten, und dies führte wahrscheinlich zu einer Menge Ausschuss.”, sagte der Abteilungsleiter der norwegischen Organisation für Verteidigungslogistik, Krister Andre Marstein.

Als die norwegische Verteidigung ihre Vorgehensweise ändern wollte, ließ sie sich von anderen Logistikunternehmen, wie IKEA und deren Selbstbedienungslösung inspirieren. Ziel war es, intelligentere, einfachere und standardisierte Lösungen zu finden. Sie wollten manuelle Arbeitsmethoden schnell digitalisieren.

Digitalisierte Logistik beim norwegischen Militär

Das norwegische Verteidigungsministerium hat bereits zuvor an großen und komplexen IT-Projekten gearbeitet, bei denen die Benutzeroberfläche der neuen Applikationen jedoch nicht ausreichend Aufmerksamkeit bekommen hatte. Die norwegische Verteidigung wollte daher erkunden, welche Möglichkeiten es gab, vorhandene Technologien zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit zu nutzen. Eine weitere Herausforderung war es, dass der der Betrieb mit eingeschränktem Netzwerkzugang die Möglichkeit verhinderte, weitere Datenquellen nutzbar zu integrieren.

„Zuvor musste der Soldat in das Depot kommen und selbst seine Ausrüstung und Kleidung finden, welche dann mit einem Stift auf Papier notiert und vermerkt wurde. Wir haben den gesamten Prozess neugestaltet. Das Ziel ist es nun, dass man alles, was man braucht, auf ein und derselben App scannen kann und gleichzeitig dafür auch auf der App unterschreiben kann. All das funktioniert auch offline. Das Kassensystem wird schließlich zur Selbstbedienung werden, so dass wir manuelle Arbeit reduzieren können, während wir die bestmögliche Übersicht über die Ausrüstung haben”, sagt Marstein.

Ein großer Teil einer Verteidigungsstrategie basiert auf der Verfügbarkeit von Ausrüstung zur richtigen Zeit und am richtigen Ort. Jeder Soldat braucht mehrmals im Jahr neue Kleidung und Ausrüstung. In angespannten Zeiten gab es täglich mehrere Hundert Soldaten, die etwas aus dem Lager benötigten.

Die Logistik Digitalisierung dieses Prozesses trug dazu bei, den Zeitaufwand für die Bestandsaufnahme um 50 Prozent zu reduzieren und weitere Fehlerquellen auszuschalten. Die Soldaten bekommen schneller, was sie benötigen, und der Überschuss besteht hauptsächlich aus dem, was nicht wiederverwendet oder recycelt werden kann, weil es verschlissen ist“, sagt Marstein.

Das norwegische Militär ist zufrieden mit der Modernisierung seiner Logistik, die in Rekordzeit umgesetzt wurde. Man prüft nun weitere Möglichkeiten, wie die verteidigungsspezifischen Lösungen von anderen Verteidigungsorganisationen unter den alliierten Ländern wiederverwendet werden können.

Digitalisierung der Logistikprozesse beim neuseeländischen Militär

Neptune Software, dessen RAD Plattform als Grundlage für die Digitalisierung der Logistikprozesse der norwegischen Verteidigung dient, hat auch bereits mit öffentlichen Organisationen in anderen Ländern, wie dem neuseeländischen Militär (NZDF), erfolgreich zusammengearbeitet.

Das neuseeländische Militär (NZDF) hatte den Auftrag seine Bestandsverwaltung und -verarbeitung zu digitalisieren. Dieser Prozess wurde traditionell manuell durchgeführt und war dementsprechend sehr arbeitsintensiv. Die gesamte Ausrüstung wurde im Einsatz sowie in der Kaserne physisch gezählt. Man benötigte fast 3 Monate, um den aktuellen Waffen- und Munitionsbestand zu erfassen. Dies war hauptsächlich auf menschliches Versagen zurückzuführen. Ein stetig aktueller Überblick der Ausrüstung, war kaum möglich.

Dank der Entscheidung eine RAD Plattform einzusetzen, um alte Prozesse zu digitalisieren, ist heute die gesamte militärische Ausrüstung mit RFID-Etiketten versehen. Ein NZDF-Mitarbeiter kann vor einem Lagerraum, einem Boot oder einem Flugzeug stehen und mit Hilfe eines RFID-Scanners erkennt das System automatisch jede Waffe oder Ausrüstungsstück innerhalb des Scannerbereichs. Das für die Bestandsaufnahme zuständige Personal muss nicht mehr alle Geräte und Waffen aus dem Regal entfernen und jeden Gegenstand manuell erfassen oder überprüfen. Eine Arbeit, für die früher zwei Soldaten zwölf Stunden benötigten, wird nun auf vierzig Sekunden reduziert. Dies entspricht genau der Zeit, die eine Person benötigt, um das Regal überhaupt abzulaufen.

Gesammelte “Papier-Haufen“ und die damit verbundenen Fehler, wurden durch eine Logistik Digitalisierung eliminiert und die Streitkräfte des neuseeländischen Militärs können ihre Zeit wichtigeren Aufgaben widmen.

Takeaways

Früher mußte man als norwegischer Soldat in das Depot gehen und seine Ausrüstung manuell suchen.

Jetzt haben sie den gesamten Prozess mit einer Offline-Anwendung umgestaltet, mit der die Soldaten alles, was sie brauchen, scannen können

Die Logistik Digitalisierung des Prozesses hat den Zeitaufwand für die Bestandsaufnahme um 50% reduziert.

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